Nur ein paar Steinwürfe weiter...

Nun ist es da, das PHOENIX-Center

Leider hat es nicht nur eine Seite Harburgs etwas attraktiver gemacht, sondern einen anderen Teil nahezu ruiniert.

Nun ist es weg, das Leben in der Fußgängerzone

Die Lüneburger Straße hat ihren Abstieg schon ein ganzes Stück hinter sich gebracht. Von Selbstbedienungsbackwarenhändlern und 1-Euroläden einer neben dem anderen wurde das attraktive Publikum für Eisdiele und Bekleidungsläden besserer Qualität, aber selbst die Kundschaft von NewYorker und Co , vertrieben.

Die Arcaden versuchten jahrelang, den Leerstand zu kaschieren, im Obergeschoß ist heute nur noch ein einziger Laden.

Das neue Herz Harburgs pulsiert woanders. Leider nur Publikum, das mit dem Auto schnell da ist - und schnell wieder weg.

Kein Fußweg mehr raus, kein Eis im Vorbeischlendern, kein Blick mehr in die Schaufenster der Lüneburger Strasse, kein Weg mehr zu Karstadt. Die Folgen sieht man heute. Die Lüneburger Strasse hat keine Eisdiele mehr, der Karstadt, der noch vor wenigen Jahren im Bundesvergleich eine gute Figur machte, muß heute verzweifelt kämpfen.
Dieses Kaufhaus hat eine zentrale Rolle für den Bereich des Harburger Ringes und die anschließende Hölertwiete und den Sand. Ein Einkauf hier umfaßte stets dieses gesamte Areal.
Peek & Cloppenburg und C&A sind längst fort.
Geht Karstadt, kann man hier langsam das Licht ausschalten.

Gerüchten zufolge soll man sich schon mal erkundigt haben, ob ein Karstadt auf dem PHOENIX-Gelände denkbar wäre.
Wenn man dies zuließe, wäre es der endgültige Offenbarungseid unserer Städteplaner, die bisher Ihr Geld auch schon nicht verdient, sondern nur erhalten haben.

Ideen Mangelware ?

Wo bleiben die Visionen ?
Sieht niemand die Entwicklungsflächen?
Was Harburg braucht, ist wirklich kein neues Einkaufszentrum. Es bringt niemanden vorwärts, etwas aus der linken Tasche in die rechte zu stecken. Dadurch wird es nicht mehr.
Mehrwert entsteht aus Attraktivität und das ist kein 1-Euro-Laden. Leben in die Lüneburger Strasse durch hübsche Geschäfte, Kunsthandwerkermeile. Förderung von Kleingewerbe. Das gibt es nicht umsonst. Das müssen Immobilienbesitzer auch sehen. Aber lieber eine etwas kleinere Miete von jedem und dafür alles vemietet, als zunehmenden Leerstand und Verödung. Aber man muß es wollen und anpacken. Armateure waren hier genug am Werk. Hier heißt es kleckern statt klotzen.

Was wird aus der PHOENIX, wenn sie weg ist?
Sieht man einmal vom Verwaltungsgebäude ab, so bietet das Gelände ein riesiges Potential, wenn auch nicht als Industriegelände. Alte Backsteingebäude, gassenartige Atmosphäre, das alte E-Werk. Hier riecht es doch schon nach Boutiquen, Kneipen, Szene. Bahnhof gleich gegenüber. In den ersten Stockwerken wohnen in umgebauten Industriegebäuden - chic ohne Ende.
Der Anfang ist gemacht, es gibt doch schon eine Galerie hier.

Also - gebt Gummi.

Februar 2008